Veranstaltungen (Rückspiegel):

Sie lieben die Abwechslung? Dann sind Sie bei uns genau richtig.

Daraus ergeben bzw. ergaben sich für unsere Bürgerinitiative diese Aktivitäten:

  • Austausch mit Gruppierungen unserer liebenswerten Kleinstadt mit Herz, z. B. Naturschutzverbände, zur gegenseitigen Information und Abstimmung über Zukunftspläne und Schwerpunkte
  • Archivieren erhaltenswerter Fotos und Schriftstücke
  • Durchführen von Vorträgen und Exkursionen
  • Eine zentrale Aufgabe sehen wir auch in der Öffentlichkeitsarbeit:

Neben all diesen Aktivitäten wird die Geselligkeit gepflegt, z. B. Fahrradtouren "rund um Obertshausen" mit abschließendem gemütlichen Beisammensein.

Fest am Seewiesenwäldchen (Kreuzlochfest hatten wir schon im April) am 29. August 2010
Start um 15:00 Uhr mit Bio-Kuchen, Bio-Getränken und Kinderbelustigung

Jahrestag der BI (10. April 2010)
Am letzten Samstag der Osterferien

Winter-Spaziergang
Wo ist eigentlich die "Judenhecke"? Bündnis 90/Die Grünen laden in das Kreuzloch ein.
 
 

Bei bestem Winterwetter fanden sich mehr als zwei Dutzend Interessierte am Sonntagnachmittag zum Neujahresspaziergang der GRÜNEN ein. Das Motto: „Ist ja schön hier, aber ziemlich laut.“ An sieben Stationen der Kreuzloch-Wanderung erläutert Dr. Gerhardt historische und naturkundliche Besonderheiten des Kreuzlochs. Es geht um Kaltluftentstehung, Verkehr durch zusätzliche Wohneinheiten und Folgen der Grundwasserabsenkung am Rande des Naturschutzgebietes "Hengster". Es gab vor der Trockenlegung der Feuchtwiesen sehr oft dichten Nebel.

Stationen der Kreuzloch-Wanderung

An sieben Stationen der Kreuzloch-Wanderung erläutern Dr. Baumgart und Dr. Gerhardt historische und naturkundliche Funktionen des Kreuzlochs. Themen sind Freizeitnutzung, Demografie, Kaltluftentstehung und Verkehrsaufkommen am Rande des "Hengster", Deutschlands erstes Naturschutzgebiet

 

(1) Böhmerwald-Arena. Im Kreuzloch wird die Freizeit vielfach sportiv genutzt. Zu allen Jahreszeiten trifft man auf Spaziergänger. Am "Jungvermählten"-Block, Böhmerwaldstr. 23 und 25, liegt dieser Bolzplatz, der von Hobby-Kickern gern genutzt wird. Häufig anzutreffen sind Jogger und Nordic Walker. Der Lauftreff GRÜNE LUNGE startet hier. Papier-Drachen steigen. Hunde werden ausgeführt oder Modellflugzeuge ausprobiert. Väter ziehen ihre Kinder auf Schlitten bei Schneegestöber. Freizeitnutzung steht im Kreuzloch oben an.





(2) Im Hermannsbrunnen. Die Wiesen werden ein- bis zweimal im Jahr gemäht, es weiden Schafe dort. Die Feuchtgebiete sorgen für ein Kaltluftentstehungsgebiet davon kann die Innenstadt an heißen Tagen profitieren. Eine frühere Bewohnerin des "Jungvermählten-Blockes“ berichtet, bei Nebel habe man in den 1960er Jahren mit Taschenlampen Autofahrer vor der Gefahr gewarnt. Luftaustausch, Schadstoffbelastung und Lärm breiten sich gemäß der Windrichtung aus. Die vorherrschenden süd-westlichen Winde sind zwar nicht von Industrieemissionen, aber durch Autoabgase belastet (acht Spuren der A3 plus L3117). Wind trägt zugleich den Lärm in die Wohngebiete. Der unter Naturschutz stehende Hengster ist der klägliche Rest einer für unsere Gegend typischen Natur, die sich einst bis nach Mühlheim zog und damit ein weitaus größeres Gebiet umfasste. Gräbenwäldchesfeld und Hochbruch sind die zwei anderen Gebiete in unserer Gemarkung.

(3) Bei der Judenhecke. Die Gewannbezeichnung wird synonym mit "Kreuzloch" verwendet, liegt aber weit ab von der jetzigen Bebauungsgrenze. Wenn man nach den Motiven der Ausbaubefürworter fragt, so wird man im Stadtentwicklungskonzept fündig. Obertshausen brauche qualitativ hochwertigen Wohnraum - der höheren Einkommensteueranteile wegen. Die Rechnung geht nicht auf! Wieso sollte jemand, der es sich aussuchen kann, so viel in einer lärmbelasteten Gegend investieren? Autolärm überwindet vor allem bei südwestlichen Winden den Lärmschutzwall. Durch geänderte Flugruten starten bei Ostwind die lauten Flugzeuge über der A3. Schließlich nimmt die Attraktivität Obertshausens durch zusätzliche Bebauung ab. Also bleibt nur Klientelpolitik als Motiv der Ausbaubefürworter.

 

„Wo ist eigentlich die "Judenhecke" zu finden?“, wird gefragt. Am hintersten Ende des Naherholungsgebietes heißt eine Gewannbezeichnung so. Der Name sei zweimal in Hessen zu finden, so Dr. Gerhardt. Schon kurios, dass im Flächennutzungsplan nicht mehr von "Kreuzloch" die Rede sei. Dr. Gerhardt zeigt anhand einer aus dem BürgerGIS des Kreises übertragenen Karte, "Judenhecke" umfasst ein größeres Gebiet als das Kreuzloch. Aber wieso verwende die Verwaltung nicht mehr den Begriff "Kreuzloch", sondern "Judenhecke"? Soll hier die Bebauungsabsicht vernebeln? Daher habe Dr. Baumgart in ihrem Leserbrief Recht mit ihrer Kritik. Die Begriffsumdeutung diene der politisch durchschaubaren Vernebelung. Es geht der politischen Mehrheit um die Bebauung des Kreuzlochs, davon wolle sie ablenken. Das ist Klientelpolitik, kritisiert die BI.

 

(4) Zwischen den Fluren „Im Steinsee“ und „Am Obertshäuser Pfad". Hier verläuft der Sonnenweg, der von Spaziergängern, Hundebesitzern oder Bewohnern des Hauses Jona und ihren Angehörigen gerade bei Schönwetterlagen frequentiert wird. Kinder lernen Fahrrad fahren oder Inline-Skating. Kindergartenkinder aus den Kitas Trinkborn oder Vogelsbergstraße machen kleine Ausflüge. Auf zahlreichen Ruhebänken lassen sich die Sonnenstrahlen genießen. Menschen halten sich Händchen.

 

(5) Haferwiesen. Für Naturbeobachtung werden die Wiesen gern genutzt. Hier entstand eine botanische Doktorarbeit über Feuchtwiesen, die bis lange in das Frühjahr überflutet sind und einer besonderen Pflanzen- und Tierwelt Lebensraum bieten. Seltene Vögel finden im Kreuzloch ein Zuhause. Der Waldweg wurde auf Wunsch der Firma Mayer umgeleitet. Ein Teilnehmer berichtet, dass innerhalb des heute umzäunten Geländes für einen Tag eine kleine Eisenbahn zur Kinderbelustigung fuhr. Karl Mayer, der Gründer der Wirkmaschinen-Fabrik hatte Geburtstag.

(6) Am Kreuzloch. Obertshausen ist die Gemarkung mit der geringsten Gewässerzahl im Kreis. Streuobstwiesen fehlen bei uns gänzlich. Hinter der Grillhütte, die für kleines Geld von der Stadt für Feste angemietet werden kann, lässt sich eine Bodenvertiefung erkennen. Dese "Tonlinse" war früher kniehoch überflutet. Regenwasser konnte nicht einsickern und bot feuchtigkeitsliebende Erlen, Sumpfpflanzen, Amphibien und Libellen einen Lebensraum. Mittlerweile ist die Vertiefung ganzjährig trocken gefallen, was ein Indiz für den gesunkenen Grundwasserspiegel ist.

In den 1960er Jahren wurden die feuchten Wiesen mit Drainage-Rohren und Entwässerungsgräben trocken gelegt. Auch gibt es Trinkwasserbrunnen. Die Absicht war, die feuchten Wiesen und Wälder besser landwirtschaftlich nutzen oder für Bebauungszwecke verwerten zu können. Dadurch wurde die Ökologie geschädigt und der alte Baumbestand zerstört. Die absterbenden Bäume müssen nun aufwendig (wie 2008) zur Wegesicherung gefällt/gerodet werden.






(7) Im Kreuzloch. Wir befinden uns nun parallel zur Gartenstraße und blicken auf den Firmenparkplatz vis à vis der Burg im Hain, wo die Feuerwehr ihr jährliches Fest veranstaltet.Städtebauliche Begriffe wie Blockrand-Bebauung oder Arrondierung machen die Runde. Geplant sind auf der rund 13 ha Fläche etwa 120 Wohneinheiten. Die Siedlungserweiterungsfläche hat die Form eines spiegelverkehrten "L". Es wird mehr Verkehr geben. Gerechnet wird heute mit jeweils zwei bis drei PKW und entsprechend starkem Verkehrsaufkommen. Wenn 300 Autos dreimal täglich bewegt werden, dann fahren zusätzlich 1.000 Autos pro Tag an der Sonnentauschule, den Kitas und am Haus Jona vorbei. Das Baulandpotenzial wurde im neuen Flächennutzungsplan zwar verkleinert. Verzichtet wurde auf die Bebauung indes nicht. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Für die einen ist das Kreuzloch eine Brachfläche und für uns ein Kleinod.

 

Zur Bevölkerungsentwicklung

Warum Neubaugebiete weder Bevölkerungs-, noch Einkommensteuerzuwächse bringen müssen, erklärte der Landrat im Kreistag. Es sind nur wenige auswärtige Nobelbürger, sondern hauptsächlich Altbürger einer Stadt, die auf der grünen Wiese neu bauen. Wenn es kein Plus an Einwohnern gibt, dann steigt das Aufkommen aus der Einkommensteuer auch nicht. Die Friedrich-Fröbel-Schule wurde im Übrigen vorsorglich wegen angeblich sinkender Schülerzahl geschlossen. Statt den grünen Aussenbereich zu opfern, sollte lieber die Innenstadt entwickelt werden, sonst erleiden die Stadtkerne einen schmerzlichen Niedergang. Wieso sollte Obertshausens Stadtentwicklung diesem negativen Beispiel folgen? Quelle: Kreis Offenbach (Hrsg.): Sand-Grasnelke und Auenwälder - Naturschutz und Landschaftspflege im Kreis Offenbach (ohne Jahr) (als pdf-Datei im Internet verfügbar

Autor und Bilder: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt